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Antimuslimischer Rassismus

Antimuslimischer Rassismus bezeichnet eine ablehnende oder feindliche Haltung und Einstellung gegenüber Menschen, die sich als Musliminnen und Muslime bezeichnen oder als solche wahrgenommen werden.

Siehe mehr dazu im Glossar sowie im Themendossier der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) zu antimuslimischem Rassismus.

In der Schweiz wird der antimuslimische Rassismus dem Gesamtphänomen des «Rassismus» zugeordnet. Dennoch müssen Besonderheiten bei der Prävention und Bekämpfung Beachtung finden. Diese sind für den Schweizer Kontext bisher nur wenig erforscht. Aktuell hat die FRB das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft der Universität Freiburg SZIG mit einer entsprechenden Studie mandatiert. Sie wird voraussichtlich 2025 publiziert.

Wo steht die Schweiz

Nur eine Minderheit der Bevölkerung hat feindselige Einstellungen gegenüber muslimischen Personen. Im Vergleich zu den feindseligen Einstellungen gegenüber den anderen in der Erhebung ZidS thematisierten Bevölkerungsgruppen (jüdische und Schwarze Personen) sind sie aber am stärksten verbreitet.

Vgl. hierzu weiter Rassismus in Zahlen.

Das Weltgeschehen und Krisen, wie etwa die Covid-Pandemie, der Ukraine-Krieg oder Gewalteskalationen im Mittleren Osten triggern häufig unmittelbar und in hohem Masse rassistische Vorfälle. Nach dem 7. Oktober 2023 etwa registrieren Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz (FIDS), Vereinigung Islamischer Organisationen in Zürich (VIOZ) und der Stiftung DIAC- De l'Individuel Au Collectif eine Verdoppelung antimuslimischer Vorfälle.
Dies zeugt davon, dass antimuslimischer Rassismus in der Schweiz tief verwurzelt und weit verbreitet ist. Er kann nicht politischen Extremen zugeschrieben werden. Der Indizes des BFS zu Feindseligkeit gegenüber muslimischen Personen sinkt zwar seit 2016 leicht. 2022 liegt er auf einer Skala von 1 (Ablehnung dieser Einstellung) bis 4 (Zustimmung zu dieser Einstellung) bei 1.91.

Herausforderungen und Massnahmen

Der Fokus staatlicher Massnahmen gegen antimuslimischen Rassismus liegt auf dem Schutz der Menschen und nicht auf dem Schutz der Religion. Gruppenspezifisch ausgerichtete Massnahmen sind eher die Ausnahme, einige der durch die FRB finanzierten Projekte widmen sich aber explizit antimuslimischem Rassismus.

Die Erfahrung zeigt, dass speziell auf die jeweilige betroffene Bevölkerungsgruppe ausgerichtete Informations- und Beratungsangebote den Zugang zu Unterstützung verbessern. Beratungsangebote zu Rassismus sind häufig in den Migrationskontext eingebettet. Viele Personen, die Unterstützung suchen bei Rassismus und Diskriminierung aufgrund der Religionszugehörigkeit, fühlen sich deshalb kaum angesprochen.