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Rassismus in Zahlen: Das Wichtigste in Kürze

Das Bild zeigt drei Personen unterschiedlicher Generationen – eine Schülerin, einen arbeitenden Mann und eine Grossmutter. Im Text dazu heisst es: 1.2 Mio. Personen zwischen 15 und 88 haben in den letzten fünf Jahren rassistische Diskriminierung erfahren.
Wie häufig ist rassistische Diskriminierung in der Schweiz? Wer diskriminiert, wer ist davon betroffen? Wo und wie passiert es? Solche Fragen untersucht die Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) in ihrem alle zwei Jahre aktualisierten Monitoring.

Es sind Nachbarinnen, Arbeitskollegen, Menschen, die neben uns im Bus oder an der Tramhaltestelle stehen: 2024 gaben 17% der Wohnbevölkerung an, in den letzten fünf Jahren rassistische Diskriminierung erfahren zu haben. Das ist beinahe jede sechste Person, die in der Schweiz lebt oder 1,2 Mio. Menschen zwischen 15 und 88 Jahren. Grund für die Diskriminierung war ihre Nationalität, Hautfarbe oder ein anderes körperliches Merkmal, die Religion oder die ethnische Herkunft – oder vielleicht auch nur das, was von anderen als solches interpretiert worden war (Quelle: Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz» (ZidS)).

Das aktuelle Monitoring mit animierten Grafiken finden Sie in den folgenden sechs Kapiteln. Die Kurzfassung können Sie als praxisorientierte Broschüre herunterladen:

Rassismus in der Schweiz: Zahlen, Fakten, Handlungsbedarf (PDF)

(Rassistische) Diskriminierung - Reaktion, Folgen, Unterstützung (PDF)

Wie häufig wird diskriminiert?

Das dokumentierte Ausmass rassistischer Diskriminierung ist in Bewegung. Erhebungen sowie Beratungs- und Rechtsfälle geben Hinweise darauf.

Wer wird diskriminiert?

Die Sicht auf die betroffenen Menschen ist aus verschiedenen Gründen eingeschränkt. Ihre Nationalität, ihr Geschlecht, ihr Alter etc. liefern trotzdem Hinweise.

Wo wird diskriminiert?

Betroffene erleben rassistische Diskriminierung an unterschiedlichen Orten. Aber ob bei der Arbeit oder im Ausgang: Rassistische Diskriminierung hinterlässt Spuren.

Wie wird diskriminiert?

Verbale Attacken, schriftliche Beleidigungen, strukturelle Benachteiligung oder sogar Schläge – rassistische Diskriminierung hat viele Gesichter.

Wer diskriminiert?

Ein genaues Bild der Täterinnen und Täter ist schwierig, weil Daten nicht erhoben werden oder vertraulich sind. Anhaltspunkte geben Straftaten.

Einstellungen

Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Religion, Sprache, Hautfarbe: Viele Menschen stört die Vielfalt. Aber noch mehr finden: Rassistische Diskriminierung ist ein ernstes Problem.

Wofür und für wen ein Monitoring?

Eine der zentralen Aufgaben der Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) ist es, Rassismus möglichst umfassend sichtbar zu machen. Indem sie verschiedene Datenquellen analysiert und in einem Monitoring zusammenführt, dokumentiert sie Rassismus und rassistische Diskriminierung in ihrer individuellen, institutionellen und strukturellen Ausprägung.

Schon seit 2010 sammelt und analysiert die FRB solche Daten zu Rassismus und rassistischer Diskriminierung in der Schweiz. Seit 2012 publizierte sie alle zwei Jahre einen Monitoring-Bericht mit einer Synthese und einer Einordnung der in der Schweiz vorhandenen Informationen. Die bisherigen Berichte können Sie herunterladen oder bestellen.

Ziel ist es, Veränderungen bei Ursachen, Ausmass und Folgen von Rassismus und rassistischer Diskriminierung zu erkennen. Das Monitoring liefert die Basis für eine auf Fakten abgestützte, wirksame Antirassismuspolitik und gezielte Massnahmen, um Rassismus und rassistische Diskriminierung zu bekämpfen.

Die wichtigsten Begriffe

In unserem Glossar finden Sie alle im Monitoring verwendeten Begriffe ausführlicher erklärt.

Was ist Rassismus?

Rassismus bezeichnet eine Ideologie, die Menschen nicht als Individuen behandelt, sondern als Mitglieder pseudo-natürlicher Gruppen. Die Zuordnung zu einer solchen Gruppe geschieht, weil sich eine Person selbst einer bestimmten ethnischen, nationalen oder religiösen Gruppe zugehörig fühlt oder dies von anderen, zum Beispiel aufgrund ihres Äusseren, so vermutet wird. Rassismus ist nicht neutral, sondern wertet. Mit der Zuordnung einer Person zu einer Gruppe ist eine Hierarchie und mit der Hierarchie eine Abwertung und Unterordnung verbunden – die andere Person ist weniger wert als man selbst.

Was ist rassistische Diskriminierung?

Wenn Rassismus sich in entsprechendem Verhalten äussert, kommt es zu rassistischer Diskriminierung. Sie bezeichnet jede Handlung oder Praxis, die Menschen aufgrund tatsächlicher oder zugeschriebener äusserer Merkmale, ethnischer Herkunft, kultureller Eigenschaften und/oder religiöser Zugehörigkeit ungerechtfertigt benachteiligt, sie demütigt, bedroht oder sogar an Leib und Leben gefährdet. Rassistische Diskriminierung muss nicht zwingend ideologisch begründet sein.

Was ist struktureller Rassismus?

Rassismus prägt auch gesellschaftliche Strukturen, Institutionen und Dynamiken. So entstehen Machtverhältnisse, Ausgrenzungen und Privilegien oder diese werden aufrechterhalten. Rassismus lässt sich nicht allein auf (böswilliges) Handeln Einzelner zurückführen, sondern wird historisch, sozial und kulturell vermittelt und ist in den gesellschaftlichen Strukturen verankert. Struktureller Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das als solches angegangen werden muss.

Was kann ich als betroffene Person tun? Wie kann ich helfen?

Unter Beratung und Recht haben wir Informationen dazu für Sie zusammengefasst.