Wer diskriminiert?
Vor allem Männer zwischen 35 und 59 Jahren kommen wegen möglicher Verletzungen der Diskriminierungs-Strafnorm mit Strafverfolgungsbehörden in Konflikt.

Wenig ist aus den ausgewerteten Daten über die Täterinnen und Täter von rassistischer Diskriminierung bekannt. Auf individueller Ebene bleiben sie im Dunkeln. Systematische Hinweise kommen aus der Schweizerischen Urteilsstatistik (SUS), der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) und in geringerem Umfang aus der Entscheidsammlung der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR):
Wählen Sie oberhalb der Grafik das Kriterium, das sie interessiert, sowie rechts die Datenquelle. Mit dem Mauszeiger über der Grafik werden Ihnen die Werte pro Jahr angezeigt.
Die Auswertung der Quellen zeigt: Schweizer Männer sind unter der Täterschaft deutlich übervertreten. Was das Alter betrifft, nahm die Anzahl minderjähriger Täterinnen und Tätern über lange Zeit ab. In den letzten Jahren ist sie allerdings wieder im Steigen begriffen. Diese Zahlen beziehen sich jedoch ausschliesslich auf Personen, die mit der Polizei und dem Recht in Konflikt kommen. Daraus lassen sich keine eindeutigen Schlüsse auf Alltagsrassismus und strukturellen Rassismus ziehen.
Die Daten der Grafik finden Sie in der folgenden Tabelle: Auswertung des SFM der strafrechtsrelevanten Vorfälle nach soziodemographischen Variablen, xlsx.

Die Entscheidsammlung der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) lässt sich ebenfalls nach der Täterschaft von rassistischer Diskriminierung auswerten. Darin sind Entscheide und Urteile enthalten, die aufgrund der Diskriminierungs-Strafnorm (Artikel 261bis StGB) von den verschiedenen Rechtsinstanzen der Schweiz gefällt wurden.
In knapp zwei Drittel aller Fälle handelt es sich bei der Täterschaft um Privatpersonen. Fälle, in denen es sich dabei um politische Akteure, Jugendliche, Dienstleistungserbringer, Medienschaffende, kollektive Akteure, öffentliche Dienste oder das Militär handelt, sind hingegen selten. Fälle im Arbeitsbereich, bei der Wohnungssuche, im Gesundheitsbereich oder in der Schule wurden gar nicht ausgewertet, weil die Zahlen zu klein sind. Aus verschiedenen Gründen ziehen Betroffene andere Lösungswege einem strafrechtlichen Vorgehen oft vor.
Weiter geben die ausgewerteten Daten keine Auskunft darüber, wer im Alltag oder auf andere Art und Weise rassistisch handelt. Mehr über die Hinter- und Beweggründe rassistischer Diskriminierung erfahren Sie in diesem Monitoring unter «Einstellungen».
Weiterführende Informationen zu diesem Thema
Auf der Website der FRB:
- Quellen und Methoden
- Glossar
- Studie struktureller Rassismus, die das Problem in verschiedenen Lebensbereichen aufzeigt.
- Beratungs- und Meldestellen sowie Rechtsratgeber, wo unter anderem beschrieben wird, welche Möglichkeiten Betroffene haben, um sich zu wehren

Wie häufig wird diskriminiert?
Das dokumentierte Ausmass rassistischer Diskriminierung ist in Bewegung. Erhebungen sowie Beratungs- und Rechtsfälle geben Hinweise darauf.

Wer wird diskriminiert?
Die Sicht auf die betroffenen Menschen ist aus verschiedenen Gründen eingeschränkt. Ihre Nationalität, ihr Geschlecht, ihr Alter etc. liefern trotzdem Hinweise.

Wo wird diskriminiert?
Betroffene erleben rassistische Diskriminierung an unterschiedlichen Orten. Aber ob bei der Arbeit oder im Ausgang: Rassistische Diskriminierung hinterlässt Spuren.

Wie wird diskriminiert?
Verbale Attacken, schriftliche Beleidigungen, strukturelle Benachteiligung oder sogar Schläge – rassistische Diskriminierung hat viele Gesichter.

Einstellungen
Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Religion, Sprache, Hautfarbe: Viele Menschen stört die Vielfalt. Aber noch mehr finden: Rassistische Diskriminierung ist ein ernstes Problem.