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Wo wird diskriminiert?

Rassistische Diskriminierung kommt in allen Lebensbereichen vor. Die Bereiche Arbeit, öffentlicher Raum und Schule werden von Betroffenen am häufigsten genannt.

Die Illustration zeigt drei Personen, zwei Männer und eine Frau. Sie symbolisieren die drei Orte, für die rassistische Diskriminierung gemäss Erhebung am häufigsten genannt wird: 52 % Arbeitsalltag oder Arbeitssuche, 36 % öffentlicher Raum, 29 % Schule.

Es gibt keinen Lebensbereich, in dem rassistische Diskriminierung nicht vorkommt. Die obige Illustration zeigt die Orte, welche rassistisch diskriminierte Personen in der Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz» (ZidS) 2024 am häufigsten nennen: 52% den Arbeitsalltag und die Arbeitssuche, 36% den öffentlichen Raum und 29% die Schule, Studium. Die Erhebungsteilnehmenden konnten mehrere Antworten geben (Quelle: ZidS/SFM, Auswertung des SFM der Erfahrung rassistischer Diskriminierung nach Kontext, xlsx).

Wählen Sie oberhalb der Grafik das Kriterium, das sie interessiert, sowie rechts die Datenquelle. Mit dem Mauszeiger über dem Balken wird Ihnen der Wert angezeigt.

Dass rassistische Diskriminierung bei der Arbeit, im öffentlichen Raum und in der Schule besonders häufig vorkommt, zeigt auch die Sonderauswertung der Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz» (ZidS) «Erfahrung rassistischer Diskriminierung nach Kontext» (xlsx) durch das Schweizerische Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien der Universität Neuenburg (SFM).

Wichtig zu wissen: Diese Auswertung berücksichtigt nur den Teil der Bevölkerung, der rassistische Diskriminierung erlebt hat. Die Aussagen beziehen sich deshalb je nach Thema nur auf eine kleine Anzahl von Beobachtungen und sind deshalb weniger aussagekräftig. Sind es weniger als fünf Beobachtungen werden sie bei den Auswertungen nicht berücksichtigt – mehr dazu unter Quellen und Methoden.

Insgesamt zeigt die Erhebung, dass Menschen mit Migrationshintergrund häufiger rassistische Diskriminierung erleben. Diese Tatsache widerspiegelt sich in vielen Lebensbereichen. Der Migrationshintergrund scheint besonders beim Zugang zu Arbeit und Wohnraum, aber auch im Zusammenhang mit der öffentlichen Verwaltung ins Gewicht zu fallen (mehr dazu: Wer wird diskriminiert?).

Die Bezeichnung «Menschen mit Migrationshintergrund» umfasst unter anderem Personen, deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Nicht darunter fallen etwa Schweizer und Schweizerinnen mit nur einem im Ausland geborenen Elternteil oder in der Schweiz geborene Personen ausländischer Nationalität, deren beide Eltern in der Schweiz geboren wurden (Definition des Bundesamts für Statistik).

In anderen Lebensbereichen sind Menschen ohne Migrationshintergrund stärker betroffen: im Gesundheitsbereich, dem öffentlichen Raum, Bars, Freizeit und Sport, der Familie, dem Internet und der kulturellen Teilhabe. Die Daten lassen keine abschliessende Interpretation der Gründe zu. Klar ist, dass auch Personen ohne Migrationshintergrund zu rassifizierten Gruppen gehören oder zumindest einer solchen zugeordnet werden (mehr dazu im Glossar: Rassifizierung).

Die Beratungsstellen (DoSyRa) verzeichnen die höchste Fallzahl rassistischer Diskriminierung bei der Arbeit. An zweiter Stelle steht die Schule, gefolgt von der Verwaltung. Dabei ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Nicht immer wehren sich betroffene Menschen gegen rassistische Diskriminierung. Das hat viele mögliche Gründe: Abhängigkeits- oder Machtstrukturen, subtile, schwer zu erkennende oder nachzuweisende Formen der rassistischen Diskriminierung (struktureller Rassismus) oder fehlendes Vertrauen in den Nutzen einer Meldung, einer Beanstandung oder einer Beratung. Um dem zu begegnen, sollten Organisationen, Institutionen und Unternehmen sicherstellen, dass Diskriminierung in ihren Reihen angesprochen und Massnahmen dagegen ergriffen werden.

Hinweise auf institutionell-strukturelle Diskriminierung sind für die Lebensbereiche Arbeit, Wohnen, Behörden/Einbürgerung, Politik sowie teilweise soziale Sicherheit, Polizei und Justiz dokumentiert (Quelle: Studie zu strukturellem Rassismus).

Die Lebensbereiche im Einzelnen

Weiterführende Informationen zu diesem Thema

Auf der Website der FRB:

Wie häufig wird diskriminiert?

Das dokumentierte Ausmass rassistischer Diskriminierung ist in Bewegung. Erhebungen sowie Beratungs- und Rechtsfälle geben Hinweise darauf.

Wer wird diskriminiert?

Die Sicht auf die betroffenen Menschen ist aus verschiedenen Gründen eingeschränkt. Ihre Nationalität, ihr Geschlecht, ihr Alter etc. liefern trotzdem Hinweise.

Wie wird diskriminiert?

Verbale Attacken, schriftliche Beleidigungen, strukturelle Benachteiligung oder sogar Schläge – rassistische Diskriminierung hat viele Gesichter.

Wer diskriminiert?

Ein genaues Bild der Täterinnen und Täter ist schwierig, weil Daten nicht erhoben werden oder vertraulich sind. Anhaltspunkte geben Straftaten.

Einstellungen

Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Religion, Sprache, Hautfarbe: Viele Menschen stört die Vielfalt. Aber noch mehr finden: Rassistische Diskriminierung ist ein ernstes Problem.