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Wer wird diskriminiert?

Von rassistischer Diskriminierung sind junge Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund besonders stark betroffen. Gründe, warum Menschen rassistisch diskriminiert werden, sind die Nationalität, Hautfarbe, ethnische Herkunft und Religion. Hautfarbe und andere körperliche Merkmale nehmen als Diskriminierungsgrund zu.

Diese Grafik zu rassistischen Diskriminierungsmerkmalen zeigt: Bei der Bevölkerung, die rassistische Diskriminierung erlebt hat, gaben 12% als Grund die Nationalität an, 5% je die Hautfarbe und die Religionszugehörigkeit und etwas weniger – 3% – die ethnische Herkunft (Quelle: Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz», Auswertung des SFM rassistischer Diskriminierung nach Diskriminierungsmerkmal, xlsx). Daneben gibt es jedoch weitere Merkmale, die Anlass für Diskriminierungen sein können.

Diese Illustration zeigt unterschiedliche Fahnen und eine «Person of Color», die ihr Spiegelbild betrachtet. Dazu stehen die Werte für die rassistischen Diskriminierungsmerkmale, wie sie von der Bevölkerung, die rassistische Diskriminierung erlebt hat, als Gründe angegeben wurden: 12 % Nationalität, je 5 % Hautfarbe und Religion und 4 % ethnische Herkunft.

Merkmale von Diskriminierung

Insgesamt haben gemäss Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz» (ZidS) 30% der ständigen Wohnbevölkerung – über 1.9 Millionen Menschen zwischen 15 und 88 Jahren – in den letzten fünf Jahren Diskriminierung erfahren. Abgefragt werden in der Erhebung nicht nur rassistische Gründe (Schätzung aufgrund der Stichprobe).

In der folgenden Grafik sind erfasste Vorfälle von Diskriminierung aus verschiedenen Quellen zusammengefasst. Mehrfachnennungen sind möglich. Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die einzelnen Elemente der Grafik, um die Werte anzuzeigen. Wählen Sie rechts davon die Datenquelle, die Sie interessiert.

Die Nationalität ist das Diskriminierungsmerkmal, das am meisten genannt wird: von rund der Hälfte der Menschen, über 800 000 Personen, die angeben, Diskriminierung erlebt zu haben (ZidS, Schätzung aufgrund der Stichprobe).

Auffällig ist der vergleichsweise hohe Wert für Diskriminierung aufgrund von Sprache, Dialekt und Akzent. Bezieht er sich auf Spannungen zwischen den Sprachregionen oder auf die Ablehnung ausländischer Sprachen – oder auf beides? Das lässt sich ohne weitere Analyse nicht sagen (Quelle: Gesamtauswertung, S. 35). Mit geschätzt über 400 000 Personen am dritthäufigsten genannt ist die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Die Diskriminierung aufgrund der Religionszugehörigkeit stagniert seit 2020 zwischen 4 und 5%. Um welche Religion es sich handelt, können wir aufgrund der Fragestellung aktuell nicht sagen.

Wenn wir von Diskriminierungsmerkmalen sprechen, meinen wir einerseits tatsächliche, andererseits zugeschriebene Merkmale, die mit den von Rassismus betroffenen Personen in Verbindung gebracht werden. Beispielsweise können ein Kopftuch oder ein Bart Ausdruck religiöser Zugehörigkeit sein – müssen aber nicht. Wer diskriminiert oder Vorurteile hat, fragt in der Regel nicht nach, sondern trifft Annahmen über eine Person. Mehr darüber erfahren Sie unter «Einstellungen».

Die Daten der obigen Grafik finden Sie in der folgenden Tabelle: Auswertung des SFM rassistischer Diskriminierung nach Diskriminierungsmerkmal, xlsx.

Rassistische Diskriminierungsmerkmale im Einzelnen

Was die rassistische Diskriminierung betrifft, sind in der Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz» die Merkmale «Nationalität», «ethnische Herkunft», «Hautfarbe oder andere körperliche Merkmale» sowie «Religion» erfasst. Gemäss der Auswertung des SFM (ZidS/SFM, Auswertung des SFM rassistischer Diskriminierung nach Diskriminierungsmerkmal, xlsx) kann dazu zusammenfassend festgehalten werden: Die Angabe von «Hautfarbe oder andere körperliche Merkmale» als Grund für die Diskriminierung ist seit 2022 stabil geblieben. Hingegen ging der Anteil der aufgrund der ethnischen Herkunft Diskriminierten zwischen 2022 und 2024 leicht zurück – nachdem er sich zuvor stabilisiert hatte. Die Religionszugehörigkeit als Diskriminierungsgrund nahm 2024 erneut leicht zu, nachdem er 2022 stabil geblieben war.

Rassistisch diskriminierte Bevölkerungsgruppen

Rassistische Diskriminierung trifft insbesondere jüngere Personen sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Die letzten Resultate der Erhebung Zusammenleben in der Schweiz (ZidS) verzeichnen eine leichte Abnahme bei Personen mit niederigerer Bildung.

Die Säulengrafik zeigt fünf verschiedene Menschen und Alterskategorien mit dem jeweiligen Anteil innerhalb der Bevölkerung, die angibt, rassistisch diskriminiert worden zu sein: 27% 15 bis 24 Jahre, 25 % 25 bis 39 Jahre, 17 % 40 bis 54 Jahre, 11 % 55 bis 64 Jahre und 6 % 65 bis 88 Jahre.

Rassistische Diskriminierung trifft alle Altersgruppen, wie die obige Grafik zeigt, am häufigsten die jüngeren (Quelle: Auswertung des SFM der Erfahrung rassistischer Diskriminierung nach soziodemographischen Variablen, xlsx). Ausserhalb der anonymisierten Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz» (ZidS) werden nur selten soziodemografische oder andere rassismusrelevanten Angaben zu diskriminierten Personen erfasst oder diese werden aufgrund der hohen Sensibilität der Daten nicht zugänglich gemacht. ZidS und die Beratungsfälle liefern dennoch Indizien dafür, wer vermehrt diskriminiert wird.

Wählen Sie oberhalb der Grafik das Kriterium, das sie interessiert, sowie rechts die Datenquelle. Mit dem Mauszeiger über der Grafik werden Ihnen die Werte pro Jahr angezeigt.

Diese Grafik bezieht sich auf die 17% der Bevölkerung, die im Rahmen von ZidS 2022 sagen, in den letzten fünf Jahren rassistische Diskriminierung erfahren zu haben. Was zeigen diese Daten? Die wichtigsten Aussagen dazu:

  • Jüngere Menschen geben häufiger an, rassistische Diskriminierung erlebt zu haben.
  • Gesamthaft betrachtet ist der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund deutlich höher als der Anteil ohne Migrationshintergrund (nach Definition von «Migrationshintergrund» des Bundesamts für Statistik).
  • Die Unterschiede der Diskriminierungserfahrung nach Geschlecht sind klein.
  • 2024 sank der Anteil der Personen mit obligatorischer Schulbildung, die rassistische Diskriminierung erlebt haben, auf 23% und damit auf das Niveau von 2020.
  • Wird zusätzlich die Religion der Befragten als Faktor berücksichtigt, zeigt sich, dass Personen aus nicht-christlichen religiösen Minderheiten häufiger Diskriminierung erleben (Quelle: Gesamtauswertung, S. 38 ff).

Gemäss Beratungsstatistik des Dokumentationssystems Rassismus (DoSyRa) sind rassifizierte Männer zwischen 26 und 65 Jahren weiterhin am meisten von rassistischer Diskriminierung betroffen (Glossar, Stichwort «Rassifizierung»). Seit 2020 nehmen leicht weniger Männer Beratungen in Anspruch, sie bleiben gegenüber Frauen sowie non-binären Personen aber in der Überzahl.

Offenbar schützt der Schweizer Pass nicht vor rassistischer Diskriminierung: Sehr oft werden Beratungen von Schweizerinnen und Schweizern beansprucht. 2022 machen sie den grössten Anteil der betroffenen Personen aus. Insbesondere bei Personen aus afrikanischen Herkunftsregionen nehmen die Beratungsfälle stark ab. Zugenommen haben hingegen die Fälle von Menschen aus anderen Regionen (amerikanischer und asiatischer Kontinent, Ozeanien).

Die Daten der obigen Grafik finden Sie in der Tabelle in «Quellen und Methoden»

Weiterführende Informationen zu diesem Thema

Auf der Website der FRB:

Auf anderen Websites:

Wie häufig wird diskriminiert?

Das dokumentierte Ausmass rassistischer Diskriminierung ist in Bewegung. Erhebungen sowie Beratungs- und Rechtsfälle geben Hinweise darauf.

Wo wird diskriminiert?

Betroffene erleben rassistische Diskriminierung an unterschiedlichen Orten. Aber ob bei der Arbeit oder im Ausgang: Rassistische Diskriminierung hinterlässt Spuren.

Wie wird diskriminiert?

Verbale Attacken, schriftliche Beleidigungen, strukturelle Benachteiligung oder sogar Schläge – rassistische Diskriminierung hat viele Gesichter.

Wer diskriminiert?

Ein genaues Bild der Täterinnen und Täter ist schwierig, weil Daten nicht erhoben werden oder vertraulich sind. Anhaltspunkte geben Straftaten.

Einstellungen

Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Religion, Sprache, Hautfarbe: Viele Menschen stört die Vielfalt. Aber noch mehr finden: Rassistische Diskriminierung ist ein ernstes Problem.